Empathie - was ist das?
Der Begriff Empathie wird oft gebraucht, aber weiß man dann auch, was er bedeutet?
Zu diesem Thema hat sich unsere ehrenamtliche Begleiterin Regine Pfeiff Gedanken gemacht und einen Vortrag erarbeitet, den sie gestern im Rahmen einer Veranstaltung für unsere ehrenamtlich Begleitenden vorgestellt hat.
Was bedeutet Empathie?
Es existiert keine allgemein anerkannte Definition von „Empathie“ - weder unter Fachleuten noch unter Laien. Sowohl in unserer Alltagssprache als auch im fachwissenschaftlichen Diskurs besteht eine Schwierigkeit vor allem darin, dass der Begriff so mehrdeutig verwendet wird.
Empathie – Mitgefühl – Mitleid
Empathie ist zwar verwandt mit Mitgefühl und Mitleid, aber keineswegs dasselbe. Bei Empathie empfinden wir (zumindest ein Stück weit) wie eine andere Person
Der Begriff Mitgefühl hat paradoxerweise wenig damit zu tun, dass wir dasselbe fühlen wie die Person, auf die es sich richtet. Wir fühlen mit der Person. Mitgefühl kann man für das Schicksal eines anderen empfinden, ohne auch nur im Geringsten die Gefühle des anderen zu teilen.
Mitleid ist die Anteilnahme an negativ erlebten Gefühlsqualitäten wie Schmerz und Leid anderer Menschen. Wenn wir Mitleid empfinden, tut uns der andere Leid – wir bedauern seine Umstände.
Arten der Empathie
Emotionale und kognitive Empathie sind vermutlich zwei verschiedene, voneinander unabhängige Kompetenzen.
Kognitive Empathie bezieht sich darauf, sich in die Gedanken und Perspektiven anderer hineinzuversetzen, aber erst durch die sogenannte „emotionale Empathie“ wird es möglich, die Stimmungen selbst nachzuempfinden. Emotionale Empathie bedeutet das Teilen der Gefühle anderer.
Tatsächlich vermutet man heute, dass für emotionale und kognitive Empathie verschiedene Zentren im Gehirn zuständig sind, dass zwei übergeordnete Netzwerke im Gehirn existieren.
- Das eine ist aktiv, wenn wir uns einfühlen, also emotionale Empathie zeigen.
- Das andere springt an, wenn wir gedanklich die Perspektive einer anderen Person einnehmen,– also kognitive Empathie zeigen.
Im Normalfall sind aber wohl immer beide Systeme aktiv, wenn wir uns in jemanden einfühlen.
Der Hauptunterschied zwischen den verschiedenen Empathiearten liegt in der Art und Weise, wie diese das Verhalten beeinflussen. Sie sind zwar in dem ganzheitlichen Bild enthalten, legen jedoch verschiedene Schwerpunkte.
- Kognitive Empathie ermöglicht es, die Perspektive anderer zu verstehen, was zu besserer Zusammenarbeit und erfolgreichen Problemlösungen führen kann.
- Emotionale Empathie äußert sich hingegen oft in Mitgefühl, das guttut.
Die soziale Empathie befähigt, gesellschaftliche Herausforderungen auf individueller oder gruppenbezogener Ebene zu bewältigen. Es ist die Fähigkeit, Menschen in ihrem Kontext (Umfeld) zu verstehen. Dieser Kontext hat eine gesellschaftliche/soziokulturelle und eine zwischenmenschliche Dimension. Sie bezieht sich auf das Eingehen und Verstehen von Bedürfnissen sowie Problemen von Gruppen und Gemeinschaften.
Denn eine Gruppe funktioniert anders als eine Interaktion zwischen zwei Menschen, da sich in ihr Prozesse, Handlungsweisen, Kooperationen, aber auch Konflikte entwickeln, die sich nicht mehr aus Einzelperspektiven heraus erklären lassen. (Gruppendynamik).
Eine interessante Veranstaltung
Unsere ehrenamtlich Begleitenden können zur Fortbildung an interessanten Angeboten teilnehmen. In dieser Woche fand das 16. Niedersächsische gerontopsychiatrisches Symposium in Hannover statt, an dem unsere Begleiterin Elisabeth Behrends teilnahm und uns einen Bericht und Fotos zur Verfügung gestellt hat:
Am 23. Oktober 2024 habe ich an dem gerontopsychiatrischen Symposium in Hannover teilgenommen.
(Letzte) Wege begleiten: Sterben und Tod als Teil der gerontopsychiatrischen Versorgung“
Unter diesem Thema fanden von 10 – 16 Uhr hochkarätige und interessante Vorträge statt; z.B.
- Versorgungsrealität
- Sterben Menschen mit Demenz anders?
- assistierter Suizid
- Letzte Hilfe Kurse
Trotz der Fülle an Inhalten und Informationen war die Atmosphäre offen und ansprechend; wunderbar aufgelockert durch ein Theater-Team.
Pantomimische Simultanübersetzung durch eine Clownin, Stehgreiftheater und improvisierte Lieder brachten Leichtigkeit in das schwere Thema, ohne abzurutschen.
Wirklich ausgesprochen gelungen. Respekt!
Ein sehr angefüllter und ausgefüllter Tag, wo mir auf der Rückfahrt im ENNO der Kopf etwas schwirrte.
Gleichwohl war das eine großartige Veranstaltung. Sie war für mich sehr lohnend und hat mir neue Sichtweisen und Perspektiven aufgezeigt. Ich bin froh, dass ich dabei sein konnte.
Die PowerPoint-Vorträge werden in Kürze auf folgenden Homepages zu finden sein:
www.caritasforumdemenz.de
www.ambet-kompetenzzentrum.de
Text: Elisabeth Behrends, ehrenamtliche Begleiterin in unserem Verein
Ich komm` als Sternschnuppe wieder
Im Rahmen des Welthospiztages 2024 fand am 19.10.24 im vollbesetzten Seminarraum des Hospizhauses Gifhorn eine Lesung mit der Schriftstellerin Sibylle Schreiber statt.
Sie stellte ihr fünftes Buch "Ich komm` als Sternschnuppe wieder" aus dem Ehrlich Verlag, geschrieben mit ihrem Co-Autor und Ehemann Jürgen Jastrzembski, vor. Die neuen Geschichten wurden im Evangelischen Hospizhaus in Luckau in Brandenburg in vielen Gesprächen mit den Gästen und dem Team des Hauses zusammengestellt.
Die Erzählungen über das Lachen, die Trauer und die Erlebnisse der Gäste rührten zu Herzen. Begonnen mit "Der Hundertjährige und sein innigster Wunsch" bis hin zu "Über Knollen und Gänseblümchen" - eine Geschichte über Kartoffelsuppe - ging es in die Pause. Zur Überraschung aller wurde dort Kartoffelsuppe, nicht abgesprochen, und Kürbiscremesuppe serviert..
Zum Abschluss der Lesung wurde die Erzählung, die dem Buch den Namen gab "Ich komm` als Sternschnuppe wieder" von Frau Schreiber vorgelesen. Eine anrührende Geschichte von zwei Menschen, die seit vielen Jahren ein Paar sind und sich nun mit dem Gedanken beschäftigen, dass sie sich trennen müssen.
Der Kommentar einer Teilnehmerin "Man geht immer anders aus dem Haus, als man reingegangen ist" gibt die Eindrücke dieser Veranstaltung wieder.
Wir freuen uns sehr, dass wir mit Frau Schreiber den diesjährigen Welthospiztag abschließen konnten.
SONne-Treffen in Gifhorn
Am Samstag, den 19. Oktober fand der SONne Fachtag für ehrenamtlich Mitarbeitende in der Kinderlebensbegleitung in Gifhorn statt.
Zum Thema Humor in der Begleitung haben sich 12 Frauen aus den beteiligten Vereinen angemeldet und verbrachten drei heitere Stunden miteinander.
Neben theoretischen Überlegungen und selbst erlebten Situationen in der Begleitung hatte Karla Peine (ehrenamtliche Begleiterin aus Gifhorn) eine kleine „Spiel-Überraschungstüte“ mit einer „Rote Nasen“ und Luftschlange, Luftballon und Tröte für alle Beteiligten mitgebracht.
Mit roter Nase und Pantomime kamen alle in eine lockere und fröhliche Arbeitsstimmung. Im Anschluss stellte Karla uns noch eine Geschichte mit dem Kamishibai-Erzähltheater "Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat" vor. Andere Geschichten, die Karla zur Ansicht dabei hatte, konnten ebenfalls angeschaut werden.
Der Tag endete mit einem gemütlichen Austausch mit Getränken und Snacks.
Die Biker 50 waren wieder zu Besuch
Die Biker 50 haben bereits in der Vergangenheit für uns gespendet und auch diesmal wieder an die Kindertrauergruppe in unserem Verein gedacht.
„Am Samstag, den 22.06.2024 waren wir von den Biker 50 eingeladen, um uns in der dortigen Region vorzustellen und mit den Leuten persönlich ins Gespräch zu kommen. Mit dem Erlös vom Verkauf von Bratwurst und einer Spende von Hol‘ Ab aus Weyhausen ist ein Gesamtbetrag von 820 € zusammen gekommen Hierfür möchten wir uns von ganzem Herzen bedanken und freuen uns, diesen Betrag wieder in unsere Kindertrauergruppe einbringen zu können. Die Spendenübergabe erfolgte im Hospizhaus in Gifhorn verbunden mit einem gemütlichen Beisammensein. Es ist eine großartige „Truppe“ und auch wir können nur die Arbeit wertschätzen, die die Biker 50 leisten. Sie verteilen ihre Spenden auf unterschiedliche Bereiche und investieren viel von ihrer Freizeit – eben für andere Menschen. Wir freuen uns auf ein nächstes Wiedersehen und sie an unserer Seite zu haben.“
Text: Doris Bartels, ehrenamtliche Begleiterin in der Kindertrauergruppe